Es ist ratsam, Welpen schrittweise an das Alleinsein zu Hause zu
gewöhnen, da sie anfangs viel Aufmerksamkeit und Betreuung benötigen und ggf. die Mutterhündin und die Geschwister vermissen. In
den ersten Wochen nach der Ankunft in ihrem neuen Zuhause sollten
Welpen nicht für längere Zeit allein gelassen werden..
Generell wird empfohlen, Welpen im Alter von etwa 8-10 Wochen nicht länger als 1-2 Stunden allein zu lassen. Mit der Zeit und wenn der Welpe älter wird, kann die Zeit schrittweise erhöht werden. Im Alter von 4-6 Monaten könnten sie möglicherweise bis zu 3-4 Stunden allein bleiben.
Es ist jedoch zu empfehlen, die Zeiten langsam und schrittweise zu erhöhen, um dem Welpen Zeit zu geben, sich an das Alleinsein zu gewöhnen. Du könntest mit kurzen Abwesenheiten beginnen und diese langsam verlängern, während du sicherstellst, dass der Welpe genügend Beschäftigungsmöglichkeiten und angemessenes Spielzeug hat, um sich selbst zu beschäftigen.
Welpen im Alter von etwa 8-10 Wochen sollte man nicht länger als 1-2 Stunden allein lassen
Das Training des Alleinseins bei einem Welpen erfordert Geduld, Konsistenz und positive Verstärkung. Hier sind die einzelnen praktischen Schritte, um deinen Welpen schrittweise an das Alleinsein zu gewöhnen:
Schritt 1: Positive Assoziationen aufbauen
Wähle einen ruhigen Zeitpunkt, wenn der Welpe bereits entspannt ist, um das Training zu beginnen. Beginne das Training damit, den Welpen mit positiven Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Alleinsein zu verknüpfen. Betrete den Raum, in dem der Welpe sich befindet, und ignoriere ihn vorerst. Dies hilft, ihm zu zeigen, dass deine Abwesenheit nicht aufregend ist. Gib dem Welpen ein Leckerli, während du im Raum bist, um eine positive Verbindung herzustelle
Schritt 2: Kurze Abwesenheiten
Nachdem du dem Welpen das Leckerli gegeben hast, verlasse den Raum ohne
große Aufregung oder Abschiedsworte. Vermeide es, dramatisch zu wirken. Lasse den Welpen zuerst für nur sehr kurze Zeiträume (10 - 15 Sekunden) allein, kehre dann aber schnell wieder zurück. Während du nicht anwesend bist, kannst du ein beruhigendes Hintergrundgeräusch wie leise Musik einschalten, um dem Welpen ein Gefühl von Gesellschaft zu vermitteln.
Schritt 3: Schrittweise Verlängerung der Abwesenheit
Erhöhe allmählich die Zeit, die du außer Sichtweite des Welpen verbringst. Beginne mit kurzen Zeiträumen und arbeite dich langsam zu längeren Zeiträumen vor. Lobe den Welpen nicht übermäßig, wenn du zurückkommst. Dies könnte seine Aufregung verstärken. Begrüße ihn ruhig und gelassen. Wenn der Welpe in dieser kurzen Zeit ruhig geblieben ist, gib ihm sofort ein weiteres Leckerli und lobe ihn sanft. Wichtig ist, dass du ihn nicht übertrieben begrüßt, um die Aufregung niedrig zu halten. Wiederhole diesen Prozess, wobei du die Zeit, die du außerhalb des Raumes verbringst, allmählich erhöhst. Gehe von 15 Sekunden auf 30 Sekunden, dann auf 1 Minute usw. Stelle sicher, dass du ihn immer wieder positiv bestärkst, wenn der Welpe ruhig bleibt.
Schritt 4: Routinen einführen
Erstelle feste Rituale für das Alleinsein, wie z.B. das Bereitstellen von Spielzeug oder Leckerlis, bevor du gehst. Dies hilft dem Welpen, das Alleinsein mit positiven Erfahrungen zu verbinden. Vermeide übermäßige Aufregung, wenn du das Haus verlässt oder zurückkehrst, um das Alleinsein weniger aufregend zu gestalten.
Schritt 5: Realistische Erwartungen haben
Erwarte nicht, dass der Welpe von Anfang an lange Stunden allein verbringen kann. Setze realistische Ziele und arbeite langsam daran, die Zeit zu erhöhen.
Achte darauf, den Welpen nicht überfordert oder gestresst zu lassen. Das Ziel ist es, ihm ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Schritt 6: Übungen variieren
Variiere die Übungszeiten, um sicherzustellen, dass der Welpe nicht vorhersehen kann, wann du gehen wirst. Wenn der Welpe gut auf kürzere Abwesenheiten reagiert, versuche, ihn während dieser Zeit auch in verschiedenen Räumen allein zu lassen.
Schritt 7: Positives Feedback und Belohnungen
Lob und belohne den Welpen, wenn er gut auf das Alleinsein reagiert hat. Positive Verstärkung motiviert ihn, sich weiterhin angemessen zu verhalten.
Gib ihm besondere Leckerlis oder Spielzeuge, die er nur bekommt, wenn er allein ist, um das Alleinsein positiv zu gestalten.
Denke daran, dass jeder Welpe unterschiedlich ist, daher kann es eine Weile dauern, bis er sich ans Alleinsein gewöhnt hat. Sei geduldig und gib ihm die Zeit, die er braucht, um sich sicher und wohl zu fühlen, wenn er allein ist.
Das Alleinlassen eines Welpen erfordert nicht nur die oben genannten praktische Schritte, sondern auch das Verständnis seiner psychologischen Bedürfnisse. Die psychologische Herangehensweise betont die Schaffung einer positiven und beruhigenden Umgebung für den Welpen, während du ihn sanft an das Alleinsein gewöhnst. Indem du seine Bedürfnisse und Emotionen verstehst, kannst du das Training effektiver gestalten. Hier sind einige psychologische Ansätze und Methoden, um deinen Welpen sanft an das Alleinsein zu gewöhnen:
Desensibilisierung
Verwende die Methode der Desensibilisierung, um den Welpen die Angst zu nehmen und langsam an das Alleinsein zu gewöhnen. Beginne mit kurzen Zeiträumen und steigere sie schrittweise, während du den Welpen dazu animierst, sich selbst zu beschäftigen, indem du ihm zum Beispiel Spielzeug gibst - Desensibilisierung.
Positive Verknüpfung
Schaffe positive Assoziationen mit dem Alleinsein. Stelle sicher, dass der Welpe angenehme Erfahrungen hat, wenn er allein ist. Gib ihm ein besonderes Spielzeug oder einen Leckerbissen, den er nur bekommt, wenn er allein ist. Durch die Wiederholung positiver Erfahrungen wird das Alleinsein mit etwas Normalem und Positivem assoziiert - Konditionierung.
Ruhe und Sicherheit
Baue eine Atmosphäre der Ruhe und Sicherheit auf. Verwende beruhigende Musik oder Hintergrundgeräusche, um dem Welpen das Gefühl von Gesellschaft zu vermitteln, auch wenn du nicht da bist.
Verhalten beobachten
Beobachte das Verhalten des Welpen, um herauszufinden, wann er am besten für kurze Zeiträume allein sein kann. Wähle Momente, in denen er bereits entspannt und müde ist, um das Alleinsein zu üben.
Routine und Vorhersagbarkeit
Habe eine klare Routine für das Alleinsein. Gibt ihm zum Beispiel sein Lieblingsspielzeug und Leckerlis bvor du das Haus verläßt. Der Welpe wird sich eher an das Alleinsein gewöhnen, wenn er vorhersagen kann, wann du weggehst und wann du zurückkommst. Eine klare Routine und Vorhersagbarkeit sind entscheidend, um einen Welpen sanft an das Alleinsein zu gewöhnen. Die Vorhersehbarkeit verringert den Stress für den Welpen, da er sich auf die wiederkehrende Routine einstellen kann. Routine schafft Vertrauen und Sicherheit.
Konsistenz bewahren
Halte die Zeiten für das Alleinsein möglichst konsistent. Welpen fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was passieren wird. Wenn sich das Alleinsein zum Beispiel täglich zur gleichen Zeit wiederholt, wird der Welpe schnell erkennen, dass das Alleinsein Teil seines täglichen Lebens ist und lernt, sich darauf einzustellen
Spielzeug und Beschäftigung
Biete dem Welpen Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten an, die ihn ablenken und unterhalten, während er allein ist. Das kann helfen, Langeweile zu vermeiden.
Kurze Abschiede und Begrüßungen
Mache deine Abschiede und Begrüßungen ruhig und kurz. Auf diese Weise minimierst du die Aufregung und hilfst dem Welpen, sich schneller zu beruhigen, wenn du gehst oder zurückkommst.
Langsame Steigerung
Steigere die Dauer des Alleinseins schrittweise. Beginne mit wenigen Minuten und arbeite dich langsam zu längeren Zeiträumen vor. Dies gibt dem Welpen Zeit, sich an die Zeiten des Alleinseins anzupassen.
Positive Bestätigung
Lobe und belohne den Welpen, wenn er gut auf das Alleinsein reagiert. Positive Verstärkung stärkt das gewünschte Verhalten.
Geduld
und Empathie
Sei geduldig und empathisch gegenüber dem Welpen. Verstehe, dass das Alleinlassen anfangs stressig sein kann, und gehe behutsam vor.
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