Das Phänomen der "Erlernten Hilflosigkeit" tritt auf, wenn ein Hund wiederholt in einer Situation ist, in der er keine Kontrolle über seine Umgebung oder sein eigenes Verhalten hat und keine Möglichkeit sieht, die Situation zu verändern oder der Situation zu entkommen. Diese Erfahrung kann dazu führen, dass der Hund passiv wird und aufhört, auf mögliche Lösungen oder Auswege zu reagieren, selbst wenn sich die Umstände ändern und eine Flucht aus der Situation oder eine Verbesserung der Situation möglich wäre.
Ein Beispiel für erlernte Hilflosigkeit beim Hund ist, wenn ein Hund regelmäßig von anderen Hunden angegriffen wird und keine Möglichkeit hat, dieser Situation zu entkommen oder sie zu kontrollieren. Der Hund kann lernen, dass er keine Kontrolle über die Situation hat, und das Gefühl entwickeln, dass er nichts tun kann, um sich selbst zu schützen. Infolgedessen kann der Hund in ähnlichen Situationen später das Verhalten zeigen, das als erlernte Hilflosigkeit bezeichnet wird, indem er sich zurückzieht oder aufgibt, anstatt zu versuchen, die Situation zu kontrollieren oder zu vermeiden. Ähnliches kann in Tierarztpraxis beobachtet, wenn der Hund Angst vor einem Tieraztbesuch und vor den medizinischen Untersuchungen und Behandlungen hat.
Erlernte Hilflosigkeit bei Hunden kann behandelt werden, indem man dem Hund die Möglichkeit gibt, Kontrolle über seine Umgebung zu haben und positive Erfahrungen zu sammeln. Durch Training und positive Verstärkung können Hunde lernen, dass sie Kontrolle über ihre Umgebung haben und in der Lage sind, unangenehme Situationen zu vermeiden oder zu bewältigen.
Die "Erlernte Hilflosigkeit" des Hundes beim Tierarzt
Ein Hund, der die Situation beim Tierarzt kennt und schon mehrfach negativ! erlebt hat, kann als Folge der „erlernten Hilflosigkeit“ beim Tierarztbesuch verschiedene Anzeichen zeigen.
Diese sog. „4 F`s“ beschreiben die vier natürlichen Reaktionsweisen, die viele Tiere in bedrohlich empfundenen Situationen zeigen.
Hier ist eine kurze Erklärung zu jeder Reaktionsweise:
Diese Verhaltensweisen sind angeboren
und helfen Tieren in realen oder vermeintlich bedrohlichen Situationen zu
überleben.
Aufgrund des empfundenen
Kontrollverlusts kann der Hund folgende körperliche Symptome zeigen:
Durch den Kontrollverlust aufgrund der Situation und die sich daraus ergebende „Erlernte Hilflosigkeit“ gibt der Hund jegliche Versuche auf, sich der unangenehmen (negativen) Situation zu entziehen und sich der Situation passiv hingibt. Der Tierarzt sollte diese Anzeichen erkennen und angemessen darauf reagieren, um dem Hund das Gefühl zu geben, dass er nicht hilflos ist und die Situation kontrollieren kann. Ein Training zur Reduktion von Angst und Stress beim Tierarztbesuch kann hierbei helfen.
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