Hunde und Hundetraining

Dominanztheorie bei Hunden

Die Dominanztheorie basiert auf der Annahme, dass Hunde in einer sozialen Hierarchie leben und dass der Mensch die dominante Position einnehmen muss, um den Hund zu kontrollieren. Die Theorie geht davon aus, dass der Hundehalter über den Hund dominieren und seine Autorität durch Machtpositionen und straffe Kontrolle etablieren sollte.Bei der Dominanztheorie geht man auch davon aus, dass der Hund bestrebt ist, eine höhere Position in der Hierarchie (des Rudels) zu erreichen, und dass er auf das Verhalten des Hundebesitzers reagiert, um seine Dominanz zu etablieren oder aufrechtzuerhalten. Leider basiert das Training einiger Hundehalter oft auf der Anwendung von körperlicher Dominanz und Kontrolltechniken, um das Verhalten des Hundes zu kontrollieren und unerwünschtes Verhalten zu unterdrücken.Die Dominanztheorie ist in den letzten Jahren kontrovers diskutiert und von vielen modernen Hundetrainern und Verhaltensforschern in Frage gestellt worden. Die ursprünglichen Annahmen der Dominanztheorie basieren auf einer ungenauen Interpretation des sozialen Verhaltens von Wölfen und wurden nicht auf das Verständnis des Verhaltens von Haushunden übertragen..

Dominanz und "Rudelführer"

Die Dominanztheorie beruht auf der Annahme, dass Hunde ein natürliches Bedürfnis nach Dominanz im Rudel anstreben und dass der Hundehalter dieses Dominanzstreben unterdrücken muss, um eine effektive Kontrolle über sein Verhalten zu erreichen. 

Die Theorie basiert auf der Beobachtung des Verhaltens von Wölfen in der Wildnis und nimmt an, dass das Verhalten von Hunden ähnlich ist.Nach der Dominanztheorie sollte der Mensch als "Rudelführer" auftreten und dem Hund klarmachen, dass er die dominante Position einnimmt. Dies wird oft durch den Einsatz von körperlicher Stärke und Kontrolle, wie z.B. durch Festhalten des Hundes oder das Anwenden von Körperdruck, erreicht. Die Theorie besagt, dass der Hund nur durch eine strenge Hierarchie und klare Regeln gehorsam sein kann. 

Hunde Dominanz und Rudelfüher Kritik

Befürworter der Theorie glauben, dass der Hundehalter bestimmte Verhaltensweisen zeigen muss, um seine dominante Position zu demonstrieren. Dazu gehören das Betreten von Räumen vor dem Hund, das Essen vor dem Hund und das Festhalten des Hundes beim Spaziergang an der Leine, um seine Kontrolle zu demonstrieren. Strafen und Korrekturen werden oft als Mittel eingesetzt, um unerwünschtes Verhalten zu bestrafen und den Hund in seine Schranken zu weisen.

Allerdings gibt es mehrere Kritikpunkte an der Dominanztheorie. Die ursprünglichen Studien, die das Verhalten von Wölfen beobachteten, wurden später überarbeitet, da die Studien an Wölfen in Gefangenschaft durchgeführt wurden und nicht das natürliche Verhalten in freier Wildbahn widerspiegelten. Es wurde festgestellt, dass die Beziehungen und Interaktionen in Wolfsrudeln komplexer sind als die lineare Dominanzhierarchie, die in der Dominanztheorie angenommen wird.

Moderne Hundetrainer und Verhaltensforscher argumentieren, dass das Training auf positiver Verstärkung und Belohnung basieren sollte, um erwünschtes Verhalten zu fördern. Das Fokus liegt darauf, den Hund zu motivieren, zu kooperieren und Vertrauen aufzubauen, anstatt auf Angst und Unterwerfung zu setzen. Dies führt zu einer positiven Beziehung zwischen Hund und Besitzer und fördert ein angemessenes Verhalten durch Lernen und positive Erfahrungen.

Es ist zu beachten, dass jede Methode im Hundetraining Vor- und Nachteile hat und dass die Wahl der Methode von vielen Faktoren, wie der Persönlichkeit des Hundes und den Zielen des Besitzers, abhängt. Es wird empfohlen, professionelle Anleitung zu suchen und verschiedene Trainingsansätze zu evaluieren, um eine Methode zu wählen, die am besten zum individuellen Hund und seinem Besitzer passt.

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Positive Verstärkung vs. Dominanztheorie

Das Training auf Basis der positiven Verstärkung und Belohnung wird heutzutage in der Hundetrainer-Gemeinschaft weitgehend als effektiver und tierfreundlicher angesehen als die Dominanztheorie. 

Im Gegensatz zur Dominanztheorie, die oft auf Bestrafung oder körperlicher Korrektur basiert, minimiert die positive Verstärkung die Verwendung von Angst oder Einschüchterung. Dies fördert eine positive Beziehung zwischen Hund und Halter. 

Die Dominanztheorie basiert auf veralteten Konzepten, die auf der Idee beruhen, dass Hunde ständig versuchen, die „Alpha“-Position in ihrem Rudel (oder ihrer menschlichen Familie) einzunehmen. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass Hunde und Wölfe anders soziale Strukturen haben, als ursprünglich angenommen. Methoden, die auf Dominanz und Bestrafung basieren, können zu Verhaltensproblemen führen, einschließlich Angst, Aggression und mangelndem Vertrauen in den Besitzer.

Training auf Basis positiver Verstärkung und Belohnung

Das Training auf positiver Verstärkung basiert auf dem Prinzip, gewünschtes Verhalten zu fördern, indem positive Reize und Belohnungen eingesetzt werden. Der Hund lernt, dass bestimmte Handlungen dazu führen, dass er etwas Angenehmes erhält, wie Leckerlis, Lob oder Spielzeug. Dies stärkt das gewünschte Verhalten und motiviert den Hund, es zu wiederholen.Vorteile:Positive Verstärkung ermöglicht ein effektives Lernen, da der Hund motiviert und engagiert ist. Er lernt, dass sein Verhalten Einfluss auf die Belohnungen hat und ist bereit, neue Dinge zu lernen. Durch den Einsatz von positiver Verstärkung wird eine positive und vertrauensvolle Beziehung zwischen Hund und Besitzer gefördert. Der Hund assoziiert den Besitzer mit positiven Erfahrungen und ist motiviert, mit ihm zusammenzuarbeiten.  

Positive Verstärkung Hundetraining

Im Vergleich zur Dominanztheorie besteht bei der positiven Verstärkung ein geringeres Risiko, negative Nebeneffekte wie Angst, Unsicherheit oder aggressives Verhalten zu erzeugen. Der Fokus liegt auf positiven Erfahrungen und nicht auf Bestrafung oder Einschüchterung.Nachteile:Das Training auf positive Verstärkung erfordert Zeit, Geduld und Konsistenz. Es kann länger dauern, bis bestimmte Verhaltensweisen etabliert sind, da der Hund durch positive Verstärkung motiviert werden muss, das gewünschte Verhalten zu zeigen. Es erfordert möglicherweise etwas Experimentieren, um herauszufinden, welche Belohnungen für den individuellen Hund am effektivsten sind. Nicht jeder Hund reagiert gleich auf dieselben Belohnungen, daher ist es wichtig, herauszufinden, was für den eigenen Hund am besten funktioniert.

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Die Dominanztheorie

Die Dominanztheorie geht davon aus, dass Hunde in einer sozialen Hierarchie leben und dass der Mensch die dominante Position einnehmen muss, um den Hund zu kontrollieren. Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass Hunde bestrebt sind, eine höhere Position in der Hierarchie zu erreichen und dass der Besitzer diese Position behaupten muss.

Vorteile:

Die Dominanztheorie bietet eine klare Struktur und Hierarchie, in der der Hundehalter als Rudelführer agiert. Dies kann für manche Hunde eine gewisse Sicherheit und Klarheit bieten. Durch den Einsatz von Dominanztechniken kann der Besitzer das Verhalten des Hundes schnell kontrollieren und unerwünschtes Verhalten unterdrücken.

Nachteile:

Die Dominanztheorie beruht auf Fehlinterpretation des Hundeverhaltens. Sie basiert velmehr auf der Annahme, dass das Verhalten von Wölfen in freier Wildbahn direkt auf Hunde übertragbar ist. Allerdings wurden viele dieser Annahmen widerlegt, da das Verhalten von Hunden und Wölfen in Gefangenschaft und Haushunden anders sein kann. Die Anwendung von Dominanztechniken kann zu negativen Nebeneffekten führen, wie Angst, Unsicherheit und aggressivem Verhalten, auch gegenüber dem Hundehalter. Hunde, die ständig unter Druck stehen, können gestresst und ängstlich werden, was zu Verhaltensproblemen führen kann. Die Dominanztheorie konzentriert sich auf Kontrolle und Unterwerfung anstelle einer positiven Zusammenarbeit zwischen Hund und Besitzer. Dies kann die Entwicklung einer positiven Beziehung und eines Vertrauensverhältnisses beeinträchtigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Training auf positiver Verstärkung und Belohnung viele Vorteile bietet, darunter effektives Lernen, eine stärkere Bindung zwischen Hund und Besitzer und ein geringeres Risiko negativer Nebeneffekte. Die Dominanztheorie kann hingegen zu unerwünschten Auswirkungen führen, Missverständnisse über das Hundeverhalten hervorrufen und die Beziehung zwischen Hund und Besitzer beeinträchtigen. Es wird empfohlen, moderne, wissenschaftlich fundierte Ansätze zu nutzen, die auf positiver Verstärkung basieren, um eine positive und erfolgreiche Trainingsbeziehung mit dem Hund aufzubauen.

Leadership
Leadership ist eine moderne Methode der Hundeerziehung. Die Methode lehnt Dominanzverhalten des Hundebesitzers ab und basiert vielmehr auf einer vertrauensvollen, positiven und verständnisvollen Führung. Diese Herangehensweise ermöglicht es dir, eine tiefe und respektvolle Bindung zu deinem Hund aufzubauen, geprägt von Klarheit und Konsistenz. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden deines Hundes, sondern auch ein harmonisches Zusammenleben, in dem dein Hund glücklich und gut angepasst ist. Mit diesen Prinzipien schaffst du eine Umgebung für dich und den Hund, in der dein Hund sicher, gesund und zufrieden aufwachsen und leben kann. 

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