Hier sind einige Beispiele dafür, wie Sie die Desensibilisierung im täglichn Hundetraining anwenden können:
Angst vor dem Staubsauger
Der Hund hat Angst vor dem Staubsaugergeräusch. Durch Desensibilisierung wird der Hund allmählich an das Geräusch gewöhnt, indem man zunächst mit einem ausgeschalteten Staubsauger beginnt, dann in einem Nebenzimmer staubsaugt und sich dann langsam mit dem eingeschalteten Staubsauger dem Hund nähert. Gegebenenfalls sollte die schrittweise Annäherung einige Tage benötigen. So macht der Hund positive Erfahrungen und erkennt, dass von dem Staubsauger keine Gefahr ausgeht.
Berührungsempfindlichkeit
Ein Hund reagiert empfindlich auf Berührungen an bestimmten Körperstellen. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an sanfte Berührungen gewöhnt werden, indem man zunächst mit Berührungen an weniger empfindlichen Stellen beginnt und sich dann langsam zu den empfindlicheren Stellen vorarbeitet. Auch diese Sensibilisierung kann einige Tage dauern. Sein Sie geduldig und gehen Sie langsam und behutsam vor.
Autofahren
Ein Hund hat Angst vor Autofahrten. Beobachte deinen Hund, um genau zu erkennen, wann und warum er Angst zeigt. Das könnte schon beim Anblick des Autos beginnen oder erst beim Einsteigen. Durch Desensibilisierung wird der Hund schrittweise an das Autofahren gewöhnt, indem man zunächst sich zusammen mit dem Hund im Auto aufhält, ohne zu fahren. Starte den Motor, während du mit deinem Hund im Auto sitzt. Gib ihm Leckerlis und lobe ihn, wenn er ruhig bleibt. Das Geräusch des Motors kann für den Hund beängstigend sein. Durch positive Verstärkung wird ihm gezeigt, dass nichts Schlimmes passiert, wenn der Motor läuft. Danach unternimmt man kurze Fahrten in einer entspannten Umgebung und lobe deinen Hund, wenn er ruhig bleibt. Anschließend erhöht man schrittweise die Dauer und Intensität der Fahrten. Wenn sich der Hund ruhig verhält, sollte man ihn loben und ggf. mit Leckerlis belohnen (positive Verstärkung). Verbinde Autofahrten mit positiven Erlebnissen, wie Spaziergängen im Park oder Besuchen bei Freunden. Belohne deinen Hund immer wieder für ruhiges Verhalten. So verbindet der Hund das Autofahren mit einer positiven Erfahrung und wird sich zukünftig beim Autofahren ruhig verhalten.
Angst vor Menschenmengen
Ein Hund ist ängstlich oder gestresst an überfüllten Orten. Beobachte deinen Hund genau, um zu verstehen, welche Situationen und Umgebungen bei ihm Angst oder Stress auslösen. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an Menschenmengen gewöhnt werden, indem man mit ruhigen und weniger belebten Umgebungen beginnt. Mache anfangs nur kurze Besuche an belebten Orten und belohne deinen Hund häufig für ruhiges Verhalten. Verlängere die Aufenthalte allmählich, wenn sich dein Hund wohler fühlt. Trainiere die Desensibilisierung deines Hundes in verschiedenen mehr oder weniger belebten Umgebungen, wie Märkten, Einkaufszentren oder belebten Straßen. Variiere die Orte, damit dein Hund lernt, sich in unterschiedlichen Situationen sicher zu fühlen. Sei geduldig und konsistent mit dem Training. Fortschritte können Zeit brauchen, und jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Vermeide es, deinen Hund zu drängen oder zu überfordern.
Geräuschphobie
Ein Hund hat Angst vor bestimmten Geräuschen wie Gewittern oder lauten Knallen. Durch Desensibilisierung wird der Hund allmählich an die Geräusche gewöhnt, indem man mit einer leisen Tonaufnahme des Geräusches beginnt und die Lautstärke allmählich erhöht, während der Hund positive Erfahrungen macht, weil er erkennt, dass er trotz des Geräusches sicher ist.
Angst vor Wasser
Ein Hund hat Angst vor Wasser oder dem Baden. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an das Wasser gewöhnt werden, indem man zunächst mit kleinen Mengen Wasser arbeitet und sich dann langsam zum vollständigen Baden vorarbeitet, während der Hund positive Erfahrungen macht. Man kann dem Hund auch andere Hunde am Strand oder Seeufer zeigen, die gerne im Wasser spielen.
Angst vor Fremden
Ein Hund ist ängstlich oder unsicher in der Nähe von fremden Personen. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an das Zusammensein mit fremden Personen gewöhnt werden, indem man zunächst mit weit entfernten Begegnungen beginnt und sich dann langsam näher an die fremden Personen heranarbeitet und dem Hund zeigt, dass von fremden Personen keine Gefahr ausgeht..
Angst vor bestimmten Objekten
Ein Hund hat Angst vor bestimmten Objekten wie Regenschirmen oder Besen. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an die Objekte gewöhnt werden, indem man zunächst mit einem weit entfernten und inaktiven Objekt beginnt und sich dann langsam dem aktiven Einsatz des Objekts nähert.
Angst vor Tierarztbesuchen
Ein Hund hat Angst vor Tierarztbesuchen. Durch Desensibilisierung kann der Hund schrittweise an Tierarztbesuche gewöhnt werden, indem man zunächst mit kurzen und positiven Besuchen beginnt und die Dauer und Intensität der Besuche allmählich erhöht. So kann es hilfreich für den Hund sein, eine Tierarztpraxis ohne tierärztliche Bahnadlung zu besuchen. Wenn sich der Hud ruhig verhält und keine Angst zeigt, sollte man den Hund belohnen (positive Verknüpfung). So verbindet der Hund die Tierarztpraxis mit etwas Positiven.
Reaktion auf andere Tiere
Ein Hund zeigt Aggression oder Ängstlichkeit gegenüber anderen Tieren. Durch Desensibilisierung kann der Hund allmählich an das Vorhandensein anderer Tiere gewöhnt werden, indem man zunächst mit großer Distanz arbeitet und sich dann langsam dem direkten Kontakt mit anderen Tieren nähert, während der Hund positive Erfahrungen macht.
Beim Training der Desensibilisierung müsen Sie sehr geduldig sein und die Schritte individuell auf den Hund abstimmen. Es sollte in einem entspannten und positiven Umfeld durchgeführt werden, um dem Hund zu helfen, seine Ängste oder Stressreaktionen zu reduzieren und eine positive Assoziation mit den einst beängstigenden Reizen herzustellen.