Hundeschulen, die auf dominantes Hundetraining setzen, basieren oft auf veralteten Trainingsmethoden, die sich auf die sogenannte "Dominanztheorie" stützen. Diese Theorie geht davon aus, dass Hunde versuchen, innerhalb eines "Rudels" (in dem der Mensch eingeschlossen ist) die Führung zu übernehmen, und dass der Mensch durch dominante Handlungen zeigen muss, dass er der "Alphatier" ist. In der modernen Hundetraining-Community ist diese Theorie jedoch weitgehend widerlegt und wird von vielen Experten als ineffektiv und potenziell schädlich angesehen.
Gründe, warum dominantes Hundetraining kritisch betrachtet wird:
Überholte Dominanztheorie: Die Dominanztheorie stammt aus Beobachtungen von Wolfsrudeln in Gefangenschaft und wurde später auf Hunde übertragen. Neue Forschungen zeigen jedoch, dass das Sozialverhalten von Hunden nicht mit den veralteten Wolfsrudeltheorien vergleichbar ist. Hunde leben nicht nach einem starren Rangordnungssystem, das von Dominanz und Unterwerfung geprägt ist.
Stress und Angst beim Hund: Dominante Trainingsmethoden setzen oft auf Strafen, Zwang und Einschüchterung, was beim Hund Stress und Angst auslösen kann. Das kann zu einer Verschlechterung des Verhaltens führen, da Hunde aggressiver oder ängstlicher werden, anstatt zu lernen, wie sie sich angemessen verhalten.
Verschlechterung der Mensch-Hund-Beziehung: Wenn Hunde mit Methoden trainiert werden, die auf Strafen oder körperlicher Unterwerfung beruhen, kann das Vertrauen zwischen Hund und Mensch gestört werden. Statt einer harmonischen Zusammenarbeit wird der Hund möglicherweise aus Angst gehorchen, was langfristig zu einem unsicheren oder gar aggressiven Verhalten führen kann.
Alternativen: Positive Verstärkung, bei der erwünschtes Verhalten durch Belohnungen verstärkt wird, ist mittlerweile die bevorzugte Methode im Hundetraining. Diese Methode fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund, indem sie auf Motivation anstelle von Zwang setzt. Studien belegen, dass Hunde, die auf diese Weise trainiert werden, schneller lernen und eine bessere Bindung zu ihren Besitzern haben.